LeipJAZZig-Konzertreihe: Dorn Elgart Lucaciu + Zwitschermaschine
29 September – 20:00 – 22:00
LeipJAZZig-Konzertreihe: Dorn Elgart Lucaciu + Zwitschermaschine
Jonas Dorn hat bereits mit einer Band wie NUFA musikalische Grenzen aufgelöst, nun hat er sich mit dem Trio DORN | ELGART | LUCACIU vorgenommen, den Begriff „Urban Jazz“ auszuformen.
Bereits die Besetzung ist eine Wucht: Der Leipziger Bassist Robert Lucaciu ist am Kontrabass ein versierter Allrounder zwischen Jazz und Klassik, der für Dorn zum Bruder im Geiste geworden ist. Bill Elgart, am Schlagzeug tatsächlich so etwas wie eine Legende, setzt auch im Alter von 79 seine hyperaktive Ausdruckskraft an Fellen und Becken wie bei einem Wankelmotor umweglos in kreative Energie um. In diesen generationsübergreifend fruchtbaren Boden setzte nun Jonas Dorn seine kompositorischen Pflanzen.
Der Wahl-Leipziger ist ein kompletter Gitarrist, der neben der Klassik- Grundschulung auf Krautrock-Intensiverfahrung und Jazzstudium zurückgreifen kann. Stets experimentierfreudig, arbeitet er mit unterschiedlichsten analogen und digitalen Zutaten. All das, um den möglichen Widerspruch von konsequentem Minimalismus und eruptivem Expressionismus, innig gezupfter Harmonik und radikaler Zerstückelung, gelebter Jazz-Geschichte und Postrock-Poesie aufzulösen.
Jonas Dorn: guitar, electronics
Robert Lucaciu: double bass
Bill Elgart: drums
Text: Udo Eberl
„Selten deutet ein Bandname derart genau die unter seinem Signum veröffentlichte Musik. Im Jahr 1922 schuf Paul Klee sein gleichnamiges Bild: Auf einer waagerechten, mit einer Kurbel versehenen Stange sitzen vier Vogelindividuen. Mit weit aufgerissenen Schnäbeln und gereckten Hälsen blicken sie in verschiedene Richtungen. Die Freiheit des Gesangs trifft auf die Disziplin der Mechanik. Die „Zwitschermaschine“ des Altsaxofonisten Mark Weschenfelder vereinigt vier von einer Rhythmusgruppe angekurbelte Bläser. Die Musik ist so originell wie das Bild. Auf schön unorthodoxe Weise wird der Bandsound von zwei Flöten bestimmt, die neben, mit oder vor Saxofon, Posaune, Gitarre, Bass und Schlagzeug firren, glitzern, zwitschern… Weschenfelders Kompositionen sind von immenser Beweglichkeit. Das Kopieren amerikanischer Vorbilder liegt ihm ebenso fern wie das Kreieren simpler Startrampen für improvisatorische Selbstdarstellungen. Er liebt es kompakt, farbenreich und rasant. Überhaupt hält er das Prinzip Improvisation vital, ohne sich in der Bequemlichkeit einmal gefundener Muster zu genügen.“
mark weschenfelder – alto, klarinette, komposition
paul berberich – flöte, alto
vincent bababoutilabo – flöte, altflöte
johannes lauer – posaune
florian kästner – fender rhodes
andris meinig – kontrabass
florian lauer – schlagzeug
jan-einar groh – modulare synthesizer
Text: Ulrich Steinmetzger
Video:
Sound:
MINIATUR (2022)
HOCKET
Labels:
1. Album https://whyplayjazz.de/releases/WPJ047 2. Album https://www.traps.at/boomslang/looping